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Der Landschaftspflegeverband „Oberlausitz“ e.V. betreut in den Jahren 2021 -2024 über die Richtlinie Natürliches Erbe - RL NE/2014 insgesamt 2255 m Amphibienschutzzaun. Um den Bedarf zu decken wurden 2021 hierzu 1100 m Schutzzaun zusätzlich angeschafft. Damit werden alte und verschlissene Zäune ersetzt und neue Standorte ausgestattet.
Die Zäune werden durch Naturschutzhelfer, engagierte Privatpersonen und vereinseigenes Personal, betreut. Eine Ausnahmegenehmigung wurde durch die Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Görlitz gewährt.

Folgende Standorte werden durch unseren Verband betreut:

Nr.           Standort                   Länge          Link zur Übersichtskarte
 1
 
Markersdorf, OT Holtendorf,
Teich Holtendorf
10 Zäune, gesamt 695 m
 
 2Klingenwalde, Ziegeleiteiche3 Zäune, gesamt 385 m
 3Girbigsdorf, Erlichteich2 Zäune, gesamt 340 m
 4Reichenbach, Pfarrteich1 Zaun, 130 m
 5Arnsdorf, Holzmühlteich2 Zäune, gesamt 505 m
 6Großhennersdorf, Großer Teich1 Zaun, 200 m

Je nach Witterung beginnt der Aufbau im Frühjahr, Anfang bis Mitte März und endet in der Regel dann, wenn  nach ca. einer Woche keine Tiere mehr am Zaun gefunden wurden. Dies ist meist Ende April, Anfang Mai.

Der Zaun bei Arnsdorf am Holzmühlteich steht bis ca. Anfang/ Mitte Juni, da die hier vorkommenden Rotbauchunken erst später auf Wanderschaft gehen.
Am Teich Holtendorf wird zeitversetzt zusätzlich ein Zaun für die Rückwanderung der fertig entwickelten Jungtiere gesetzt, um Verluste entlang der Dorfstraße möglichst zu minimieren. Der Abbau erfolgt hier ca. Mitte Juni, nachdem die größte Rückwanderungswelle in den Sommerlebensraum durch ist.

Ergebnisse der Betreuung mit Anzahl der Tiere, die einen sicheren Weg über die Straßen gefunden haben:

Standort 1: Markersdorf, OT Holtendorf, Teich Holtendorf
Standort 2: Klingenwalde, Ziegeleiteiche
Standort 3: Girbigsdorf, Erlichteich
Standort 4: Reichenbach, Pfarrteich
Standort 5: Arnsdorf, Holzmühlteich
Standort 6: Großhennersdorf, Großer Teich

Auswertung 2023:

In diesem Jahr mussten leider weitere Negativtrends an den betreuten Zäunen festgestellt werden. Hier ragen besonders die Standorte Klingenwalde und Großhennersdorf heraus, wo nur noch wenige Einzeltiere vorgefunden werden konnten. Es ist zu hoffen, dass an diesen Standorten noch ausreichend Tiere von anderen Stellen im Umfeld einwandern und die lokalen Populationen erhalten.
 
Am Standort Pfarrteich Reichenbach wurde wiederholt eine konstant niedrige Anzahl an Erdkröten beobachtet. Knoblauchkröten bleiben aber für diesen Standort weiter verschollen.
 
Am Zaun Girbigsdorf kann man von normalen Schwankungen innerhalb der Erdkrötenpopulation ausgehen. Die wenigen Knoblauchkröten bekommen hoffentlich Unterstützung aus anderen Bereich im Umfeld des Erlichteich.
 
Am Teich Holtendorf kann man von durchgehend stabilen Zahlen ausgehen. Die Schwankungen sind vermutlich typisch für Amphibien. Es wurden leider auch wieder Tiere auf der begleiteten Straße gefunden, die durch das Zaunsystem nicht aufgefangen wurden. Sehr auffällig war eine vergleichsweise individuenschwache Rückwanderung bei den Jungtieren. Im Vergleich zu den Vorjahren scheinen sich deutlich weniger diesjährige Jungtiere entwickelt zu haben. Gründe hierfür könnten Laichräuber sein, die in diesem Jahr trotz des Schilfgürtels verstärkt den Laich gefressen haben. Die Auswirkungen könnten sich in künftigen Zahlen am Standort niederschlagen.
 
Herausstechend sind in diesem Jahr die Zahlen am Holzmühlteich bei Arnsdorf. Bei den Knoblauchkröten konnte mit über 1000 Individuen ein neuer Rekord verbucht werden. Auch die Erdkröte verzeichneten einen Zuwachs. Bei den Rotbauchunken haben sich die Funde nahezu halbiert. Hier ist zu hoffen, dass es sich um eine normale Schwankung handelt und nicht den Beginn eines Negativtrends darstellt.
 
Äußerst ernüchternd sind die nach wie vor niedrigen Zahlen beim Grasfrosch. Die einst häufige Art scheint die Dürrejahre der letzten Jahr nicht gut überstanden zu haben und ist nicht in der Lage wieder stabile Bestände an den Zäunen aufzubauen.
 

Auswertung 2022:

Die diesjährige Wandersaison der Amphibien endet mit gemischten, zum Teil erfreulichen, aber auch wie im Vorjahr unerfreulichen Ergebnissen.

Am Teich Holtendorf konnten zusätzlich zur Hinwanderung auch noch mindestens 75 Alttiere der Erdkröte und ungezählte Jungtiere von 2022 sicher wieder über die Straße, auf ihrer Rückwanderung ins Sommerquartier, gebracht werden. Weitere hundert Jungtiere des Grasfrosch lassen auf eine leichte Bestandserholung am Zaunstandort Holtendorf hoffen. Leider mussten aber auch über 150 Totfunde, in der Masse Erdkröten, durch den Straßenverkehr festgestellt werden. Trotz höherer Zaundichte existieren noch genug Schlupflöcher, um nicht allen Tieren ein unfallfreies Überqueren der Mittelstraße zu ermöglichen. Die Schwankungen bei den Erdkrötenanzahl kann vermutlich auf eine natürliche Populationsdynamik zurückgeführt werden. Erfassungen aus früheren Jahren hatten teilweise deutlich geringere Individuenzahlen als Ergebnis.

Der negative Trend am Zaunstandort Klingenwalde hält weiter an - in diesem Jahr konnten nur wenige Erdkröten erfasst werden. Da sich an dem Teichstrukturen nichts geändert hat, liegt vermutlich der Negativtrend in zunehmend ungünstigen Bedingungen bei den Sommerrevieren.

Der Zaunstandort Gebirgsdorf überraschte mit einem positiven Trend bei der lokalen Erdkrötenpopulation. Grasfrosch konnte nicht mehr nachgewiesen werden. Der Nachweis von 21 Knoblauchkröten ist jedoch sehr erfreulich, da diese Art im Vorjahr am Zaun fehlte.   
Am Pfarrteich Reichenbach hat man eine konstant niedrige Entwicklung - es bleibt zu hoffen, dass sich in Zukunft die Zahlen von Erd- und Knoblauchkröte am Standort wieder erholen.  

Am Standort Holzmühlenteich sorgten Knoblauchkröte und Rotbauchunke für positive Trends im Vergleich zum Vorjahr. Erdkröte, Grasfrosch und Teichfrosch befinden sich auf konstant niedrigen Niveau, wobei der Teichfrosch eher gewässergebunden ist und weniger für ein ausgeprägtes Wanderverhalten bekannt ist. Erfreulich zum Vorjahr sind die Nachweise von Kammmolch und Laubfrosch. Beide Arten sind vom Holzmühlenteich bekannt, wurden aber an der Amphibienleiteinrichtung bisher noch nicht nachgewiesen. 

Ähnlich dem Standort Klingenwalde verhält es sich am Standort Großhennersdorf mit einem anhaltenden Negativtrend. Auch hier liegt der Verdacht nahe, dass die Sommerquartiere für Erdkröte zunehmend ungünstige Lebensbedingungen bieten, da sich am Gewässerumfeld des Großen Teiches wenig geändert hat.
 

Auswertung 2021:

Leider liegen die diesjährigen Amphibienzahlen im Trend der letzten Jahre. Vor allem der Grasfrosch, aber auch die Erdkröte, haben zum Teil massive Bestandseinbrüche zu verzeichnen. Der Grund hierfür muss wahrscheinlich in der Trockenheit der letzten Jahren zu suchen sein, die vor allem ein Überleben im Sommerlebensraum abseits der Gewässer zunehmend schwierig gestaltet.

Aus diesem Trend ragt der Zaunstandort Markersdorf, OT Holtendorf, Teich Holtendorf positiv heraus. In diesem Jahr wurde, aufgrund Beobachtungen der letzten Jahre, weitere Zaunabschnitte gestellt – dadurch konnte mehr Tieren ein sicheres Überqueren der Straße zu den Laichgründen ermöglicht werden. Die Umfeldstrukturen am Teich Holtendorf scheinen darüber hinaus auch noch gute Verhältnisse für einen Sommerlebensraum zu bieten.

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Standort 1: Markersdorf, OT Holtendorf, Teich Holtendorf

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Standort 2: Klingenwalde, Ziegeleiteiche
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Standort 3: Girbigsdorf, Erlichteich
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Standort 4: Reichenbach, Pfarrteich
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Standort 5: Arnsdorf, Holzmühlteich
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Standort 6: Großhennersdorf, Großer Teich
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